Existenzgründung

Als Existenzgründung wird die Realisierung einer beruflichen Selbstständigkeit bezeichnet. Im wirtschaftlichen Sinne bedeutet es eine Unternehmensgründung, wobei dieser Begriff eher für Gründung größerer Unternehmen jenseits des Mittelstand benutzt wird. Die Existenzgründung erfolgt durch Beginn der Geschäftstätigkeit, formaljuristisch durch die Gewerbeanmeldung oder bei freien Berufen durch Anmeldung der freiberuflichen Tätigkeit beim zuständigen Finanzamt. Damit ist der erste Teil der Gründung abgeschlossen. Im Nachgang können weitere Formalitäten auf die Gründer zukommen, wie etwa die Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder die Eintragung in die Handwerksrolle. Hierbei ist zu beachten, dass die Mitgliedschaft in der IHK eine Pflichtmitgliedschaft ist. Ähnliches gilt für die Eintragung in die Handwerksrolle. Hier ist zwischen Tätigkeiten, die einen Meistertitel erforderlich machen und Tätigkeiten, die diesen nicht mehr erfordern zu unterscheiden. Zusätzlich gibt es die handwerksähnlichen Tätigkeiten. Hier sind keine beruflichen Qualifikationen vonnöten. Eine Aufnahme in die Handwerksrolle (kostenpflichtig) lässt sich in den meisten Fällen nicht umgehen. Für bestimmte Tätigkeiten sind weitere Genehmigungen erforderlich, wie z. B. die Gaststättenkonzession zum Eröffnen eines Cafés, die wiederum von den Kontrollen des Veterinär- und Gesundheitsamtes abhängt. In anderen Fällen sind Sachkundenachweise erforderlich (z. B. beim Handel mit Milch, Waffen oder Arzneimitteln). 

Mit der Liste der zehn Erfolgsfaktoren können Sie im Vorfeld einer Gründung prüfen, ob Sie die geeigneten Voraussetzungen für einen Gründer mitbringen.

1. Der unbedingte Wille zum Erfolg

Sie sind bereit, 50 oder 60 Stunden pro Woche zu arbeiten und zunächst auf Freizeit und Urlaub zu verzichten. Das gelingt nur, wenn auch die Familie hinter dem Vorhaben steht.

2. Gefestigtes Selbstvertrauen

Nur wer an sich glaubt, setzt sich durch. Dazu gehören Optimismus, Weitblick und der Glaube an die Zukunft.

3. Erfolgversprechende Geschäftsidee

Ihre Geschäftsidee muss eigene Stärken und Schwächen berücksichtigen und die Markt und Konkurrenzsituation im Auge behalten. Entscheidend ist die Orientierung an den Kundenwünschen.

4. Unternehmenskonzept

Das Unternehmenskonzept zeigt bereits im Vorfeld, wo Stärken und Schwächen der geplanten Existenzgründung liegen. Erfolgreiche Gründer passen deshalb die Planungen laufend den neuesten Entwicklungen an.

5. Finanz- und Liquiditätsplanung

Die Einnahmen und Ausgaben des Betriebes müssen sorgfältig geplant und permanent überwacht werden. Berücksichtigen Sie eine entsprechende Anlaufphase, so können Sie auf finanzielle Engpässe schnell reagieren.

6. Marketing

Sie kennen Ihren Markt, die Konkurrenz und die Wünsche Ihrer Kunden. Sie haben eine klare Preispolitik und wissen, wie Sie das Interesse Ihrer Kunden wecken können.

7. Erkennen von Marktlücken

Auch in traditionellen und gesättigten Märkten  können Marktnischen aufgespürt werden. Freundlicher Umgang mit Kunden, gute Beratung und ein umfangreiches Serviceangebot sind letztlich auch Marktnischen und Erfolgsfaktoren für viele Existenzgründer.

8. Kooperationen

Kunden wollen heute “Alles aus einer Hand”, doch kein Unternehmer ist auf allen Gebieten Spitze. Hier bietet sich die Zusammenarbeit mit Betrieben an, die Ihr eigenes Leistungsangebot sinnvoll ergänzen.

9. Personal

Ein Betrieb braucht motivierte Mitarbeiter. Erfolgsfaktoren sind deshalb: regelmäßige Informationen an Ihre Mitarbeiter, Delegation von Aufgaben und eine an der Leistung orientierte Bezahlung.

10. Beratung

Unternehmer Alleskönner  sein: Dienstleister, Verkäufer, Einkäufer, Kalkulator, Werbeexperte, Personalchef.  Nehmen Sie bei Bereichen, die Sie nicht abdecken können die Unterstützung eines Unternehmensberaters an.